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Anrede in der Bewerbung

Die richtige Anrede in einer Bewerbung oder auch in Geschäftsbriefen kann den entscheidenden ersten Eindruck entscheidend prägen und maßgeblich für den Erfolg Ihrer Bewerbung sein. Dabei spielt nicht nur Höflichkeit, sondern auch die korrekte Form eine Rolle. Ob die Ansprechperson bekannt ist oder nicht, für jede Situation existiert die passende Anrede. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur optimalen Anrede in Bewerbungen und wie Sie typische Fehler vermeiden können.

Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin

Über die Autorin

Seit 2016 verstärke ich das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ und habe seitdem über 1.500 Bewerbungen für verschiedene Positionen, Arbeitsbereiche und Branchen erstellt. Neben entsprechenden Kenntnissen zu diversen Berufen verfüge ich über tiefgreifendes Know-how rund um Bewerbungsunterlagen. Mir liegt es sehr am Herzen, Menschen zum neuen Traumjob zu verhelfen, indem ich professionelle Unterlagen verfasse oder mein Wissen im Rahmen von Beiträgen wie diesem teile.

Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin

Die Grundlagen zur Anrede auf einen Blick

Die Anrede einer Bewerbung ist mehr als nur eine einfache Begrüßung. Sie ist ein Zeichen von Respekt und Professionalität. Hier sind einige Tipps, die Sie beim Verfassen der Anrede beachten sollten:

  • Formelle (Sie) oder informelle (Du) Anrede: In Bewerbungen wird in der Regel die formelle Anrede verwendet, da sie die nötige Professionalität und Höflichkeit widerspiegelt („Sehr geehrte Frau XY / Sehr geehrter Herr XY“). Während die informelle Anrede in manchen beruflichen Kontexten oder Branchen akzeptabel sein mag, ist sie in Bewerbungen meist nicht angemessen. Es sei denn, es wird bereits in der Stellenausschreibung deutlich, dass ein informeller Umgangston gewünscht ist. Dies ist zum Beispiel häufig in Stellenanzeigen von Start-ups der Fall. 

  • Höflichkeitsformen: In der deutschen Sprache wird mit der Höflichkeitsform „Sie“ Respekt gegenüber der adressierten Person ausgedrückt. Es ist daher ratsam, in der Bewerbung immer das „Sie“ zu verwenden, es sei denn, es wurde ausdrücklich das „Du“ angeboten.
  • Konkrete Ansprechperson: Wenn Sie den Namen und ggf. den Titel der Ansprechperson kennen, verwenden Sie diese Informationen unbedingt in der Anrede. Dies zeigt nicht nur, dass Sie sich informiert haben, sondern auch, dass Sie Wert auf Details legen. Die direkte Ansprache kommt bei Personaler*innen besser an als eine unpersönliche Anrede.
  • Neutralität: Im Rahmen von Diversität und Inklusion ist es wichtig, keine Annahmen über das Geschlecht oder andere persönliche Eigenschaften der Empfänger*innen zu machen, es sei denn, diese Informationen sind klar kommuniziert. Wenn Sie unsicher sind, können neutrale Anreden oder Formulierungen gute Optionen sein.
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Die richtige Ansprechperson finden und direkt anreden

Die direkte Ansprache der zuständigen Person in der Personalabteilung zeugt von Sorgfalt und individueller Vorbereitung, wodurch ein professioneller Eindruck entsteht. Dazu verwenden Sie im Falle einer formellen Bewerbung in der Regel die Standard-Formulierung „Sehr geehrte Frau XY / Sehr geehrter Herr XY“. Bei einer informellen Anrede verwenden Sie beispielsweise „Hallo Frau / Herr Muster“ oder „Guten Tag Herr / Frau Muster“.


Durch das Verwenden des richtigen Namens zeigen Sie dem*der Leser*in, dass Sie sich mit der Unternehmensstruktur beziehungsweise den Informationen der Stellenausschreibung auseinandergesetzt haben und sich Mühe beim Verfassen der Bewerbung gegeben haben. Diese kleinen Details können schon mal ausschlaggebend dafür sein, ob Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder nicht.


In den meisten Fällen finden Sie Informationen zu der jeweiligen Ansprechperson direkt in der Stellenausschreibung. Sollte dies nicht der Fall sein, sollten Sie weitere Nachforschungen anstellen.


Dazu haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • „Über uns“ oder „Unser Team“ Bereich auf der Unternehmenswebsite anschauen: Hier können Sie eventuell ausfindig machen, wer als Personaler*in tätig und für das Recruiting zuständig ist. 

  • Auf Unternehmensseiten in Karrierenetzwerken wie XING oder LinkedIn recherchieren: Hier finden Sie häufig Informationen zu den Ansprechpersonen für unterschiedliche Bereiche.
  • Personalabteilung anrufen: Wenn Sie im Internet keine hilfreichen Informationen finden, haben Sie immer noch die Möglichkeit, in der Personalabteilung nachzuhaken. Dort können Sie Ihr Interesse an dem ausgeschriebenen Job bekunden und nachfragen, an wen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen richten sollen.

Die korrekte Schreibweise des Namens und eines ggf. vorhandenen Titels der Ansprechperson ist von zentraler Bedeutung. Kleine Fehler können hier bereits zum Einstieg einen negativen Eindruck hinterlassen.


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Der korrekte Umgang mit Titeln in der Anrede

Während die traditionelle Anrede mittels des Titels in manchen Kreisen als altmodisch angesehen wird, gibt es immer noch einige Personen, die großen Wert darauf legen, dass der Titel in der Ansprache aufgegriffen wird, auch wenn sie das nicht offensichtlich zeigen. Ein Versäumnis in dieser Hinsicht kann Sie unbewusst Sympathiepunkte kosten.


Der Titel wird in der Anrede unmittelbar vor dem Namen eingefügt. In der Anrede an eine Person mit einem Professor*innen-Titel lautet die korrekte Schreibweise: „Sehr geehrter Herr Professor Mustermann“ bzw. „Sehr geehrte Frau Professorin Musterfrau“.


Bei der Ansprache wird der Titel „Professor*in“ immer ausgeschrieben, während er in Adressen oder ähnlichen Kontexten abgekürzt wird („Prof.“). Hat eine Person mehrere Doktor*innen- und einen Professor*innen-Titel, kann in der Anrede aus Platzgründen auch nur der ranghöchste – hier der Professor*innen-Titel – genannt werden. Die Ansprache einer Person mit einem Doktor*innen-Titel lautet: „Sehr geehrter Herr Dr. Mustermann“ bzw.  „Sehr geehrte Frau Dr. Musterfrau“. Dieser Titel wird auch in der Anrede abgekürzt.


Andere akademische Titel wie beispielsweise der Bachelor of Arts (B.A.) / Science (B.Sc.) oder der Master of Arts (M.A.) / Science (M.Sc.) oder ein Diplom (Dipl.) werden in der Anrede nicht berücksichtigt.

Anrede von mehreren Personen in der Bewerbung

Es kann vorkommen, dass Sie nicht nur eine, sondern mehrere Personen in Ihrem Bewerbungsschreiben adressieren. Hier haben Sie die Wahl, die Namen in einer Zeile – durch Komma getrennt – nebeneinander oder in mehreren Zeilen untereinander darzustellen:

  • „Sehr geehrter Herr Muster, sehr geehrte Frau Beispiel,“ 

  • „Sehr geehrter Herr Muster,
    sehr geehrte Frau Beispiel,“

Aber wonach entscheiden Sie, in welcher Reihenfolge Sie die Ansprechpersonen nennen? In erster Linie ist die Hierarchie in der Firma zu beachten. Dabei spielen die Geschlechter keine Rolle. Wenn Sie sowohl den Chef der Firma (z. B. Herr Muster) und die HR-Beauftragte (z. B. Frau Beispiel) adressieren, gilt die oben gezeigte Reihenfolge. Wenn jedoch Frau Beispiel die Chefin ist, wird Frau Beispiel zuerst genannt und erst an zweiter Stelle Herr Muster. Haben die beiden Personen dieselbe Stellung im Unternehmen, wird ebenfalls die Frau zuerst genannt – aus Höflichkeitsgründen. 

Adressieren Sie zwei oder mehr Personen derselben Hierarchiestufe und desselben Geschlechts, haben Sie die freie Wahl und können die Namen beispielsweise alphabetisch sortieren.

Alternative Ansprachen für mehrere Personen

Wenn Sie nicht über alle Kontakte verfügen und Ihre Bewerbung daher lieber an die Personalabteilung oder ähnliches richten möchten, können Sie auf alternative Anreden zurückgreifen. Die Art der Anrede hängt stark von dem Arbeitgeber und der Position ab, auf die Sie sich bewerben. Es ist ratsam, die Webseite des Unternehmens oder auch Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder XING zu konsultieren, um einen Eindruck von der Unternehmenskultur und dem Umgangston zu erhalten. Das kann Ihnen dabei helfen, den richtigen Ton für Ihre Anrede zu treffen.


Einige Vorschläge für eine alternative Anrede von mehreren Personen:

  • „Sehr geehrtes Personalteam,“

  • „Liebes Personalteam,“
  • „Liebe Mitarbeitende der Personalabteilung,“
  • „Hallo HR-Team,“
  • „Hallo liebes Recruiting-Team,“
  • „Sehr geehrte HR-Verantwortliche,“

Geschlechtsneutrale Anrede in der Bewerbung

Die klassischen Anreden „Sehr geehrte Frau Muster“ bzw. „Sehr geehrter Herr Beispiel“ oder bei nicht bekannter Ansprechperson auchSehr geehrte Damen und Herren sind zwar weiterhin gängig und akzeptiert, können in bestimmten Kontexten jedoch nicht inklusiv genug erscheinen. Eine geschlechtsneutrale Anrede zeigt hier nicht nur Respekt, sondern auch ein Bewusstsein für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen.


Grundsätzlich lohnt es sich, einen genauen Blick in die Stellenausschreibung oder auf die Unternehmenswebsite zu werfen. Manchmal geben Arbeitgeber direkt Hinweise darauf, wie sie angesprochen werden möchten. Die Verwendung einer geschlechtsneutralen Anrede in der Bewerbung zeigt zwar, dass Sie respektvoll und sensibel mit dem Thema Diversität umgehen, es ist jedoch wichtig, dass Sie authentisch bleiben und die Anrede zu wählen, die am besten zur jeweiligen Situation und zum Unternehmen passt.


Einige Beispiele für eine geschlechtsneutrale Anrede sind:

  • „Sehr geehrte*r [Vor- und Nachname],“

  • „Sehr geehrtes Führungsteam,“
  • „Sehr geehrte Geschäftsführung,“
  • „Guten Tag,“
  • „Liebes Team,“
  • „Liebe Personalverantwortliche,“
  • „Liebe Personalabteilung,“
  • „Liebes HR-Team,“
  • „Liebes Recruiting-Team,“

Anrede bei einer internen Bewerbung 

Eine interne Bewerbung erfordert oft einen anderen Ansatz als eine externe. Da Sie bereits Teil des Unternehmens sind, kennen Sie die Kultur und den Umgangston des Unternehmens sowie eventuell sogar die Personen, an die Sie schreiben. Dennoch sollten Sie die nötige Professionalität wahren.


Es ist bei einer internen Bewerbung daher besonders wichtig, den richtigen Ton zu finden. Eine informelle Anrede kann schnell als Respektlosigkeit wahrgenommen werden, während eine zu formelle Anrede möglicherweise unnatürlich wirkt, insbesondere, wenn Sie das Gegenüber bereits gut kennen. Es ist deshalb ratsam, den Ton Ihrer Anrede an die spezifische Beziehung zu den Adressat*innen anzupassen.


Beispiele für die Anrede in einer internen Bewerbung, je nach Verhältnis zur Ansprechperson:

  • Wenn der Name der Ansprechperson bekannt ist: „Sehr geehrter Herr [Nachname],“ / „Liebe Frau [Nachname],“

  • Wenn Sie die Person gut kennen: „Hallo [Vorname],“ / „Liebe*r [Vorname],“

  • An ein bekanntes Team: „Liebes [Abteilungsname]-Team,“ / „Hallo Team [Abteilungsname],“

  • An die Personalabteilung gerichtet: „Liebe Kolleg*innen der Personalabteilung,“ / „Sehr geehrtes HR-Team,“

  • Wenn die Bewerbung an eine höhere Managementebene gerichtet ist: „Sehr geehrtes Führungsteam,“

Die passende Grußformel zur Anrede wählen

Bei der Auswahl der passenden Grußformel am Ende Ihres Anschreibens sollte Konsistenz an oberster Stelle stehen. Wenn Sie mit einer informellen Anrede beginnen, sollten Sie Ihr Schreiben auch mit einer informellen Grußformel beenden und umgekehrt. Nach der Grußformel folgt im Gegensatz zur Anrede kein Satzzeichen – das heißt weder ein Komma noch ein Punkt oder Ausrufezeichen. Im Anschluss an die Grußformel lassen Sie in der Regel etwas Platz für Ihre Unterschrift bzw. im Falle einer E-Mail für Ihren vollen Namen.


Im Folgenden finden Sie eine Auflistung von geeigneten Grußformeln, abhängig von der gewählten Anrede:

  • Formell (Siezen): Anrede: „Sehr geehrte Frau Muster,“ / „Sehr geehrter Herr Muster,“ – Grußformel: Mit freundlichen Grüßen

  • Informell (Duzen): Anrede: „Hallo [Vorname],“ / „Liebe/r [Vorname],“ – Grußformel: „Viele Grüße“ / „Liebe Grüße“ / „Beste Grüße“
  • Geschlechtsneutrale Anrede: Anrede: „Sehr geehrtes HR-Team,“ – Grußformel: „Mit freundlichen Grüßen“

Weitere häufig gestellte Fragen zur Anrede der Bewerbung

Wie formatiere ich die Anrede in der Bewerbung? 

Die Anrede folgt in der Regel auf die Betreffzeile oder auf die Bezugszeile des Anschreibens, falls der Betreff um ebendiese ergänzt wird. Die Anrede wird durch ein Komma und eine Leerzeile vom Fließtext der Bewerbung getrennt. Verwenden Sie dieselbe Schriftart und Schriftgröße wie im restlichen Bewerbungsanschreiben. Beginnen Sie die Anrede mit einem Großbuchstaben, der Einleitungssatz nach der Anrede wird jedoch kleingeschrieben, es sei denn, der Text beginnt mit einem Substantiv.

Wie formuliere ich eine Anrede auf Englisch?

Bei einem englischen Bewerbungsschreiben hängt es von einigen verschiedenen Faktoren ab, welche Anrede Sie verwenden. Bei Männern verwenden Sie „Dear Mr. Smith“. Bei Frauen, von denen Sie sicher wissen, dass sie verheiratet sind, verwenden Sie „Dear Mrs. Smith“. Frauen, bei denen Sie unsicher sind, ob sie verheiratet sind, sprechen Sie mit „Dear Ms. Smith“ an. Wenn Sie eine geschlechtsneutrale Anrede verwenden möchten, können Sie alternativ „Dear [Vorname] [Nachname]“ verwenden. Außerdem können Sie Ihre Anrede an das gesamte HR-Team richten („Dear HR-Team“) oder einen spezifischen Jobtitel verwenden („Dear Hiring Manager“).


Wenn Sie den Namen der Ansprechperson nicht kennen, können Sie die allgemeine Anrede „Dear Sir or Madam“ verwenden. Beim Verfassen englischsprachiger Bewerbungen ist es immer wichtig, sich bewusst zu sein, dass kulturelle Unterschiede bestehen können, je nachdem, ob Sie sich in den USA, Großbritannien, Kanada, Australien oder einem anderen englischsprachigen Land bewerben. Einige Formulierungen oder Gepflogenheiten könnten in einem Land üblich sein, in einem anderen jedoch nicht. Es ist ratsam, die Bewerbungspraktiken des jeweiligen Landes im Voraus zu recherchieren.

Soll ich in der Anrede duzen oder siezen?
Einige Unternehmen, insbesondere Start-ups oder Unternehmen in kreativen Branchen, haben eine lockere, informelle Unternehmenskultur. Hier könnte das „Du“ angebracht sein. In traditionellen Branchen oder Unternehmen, wie beispielsweise in der Bankenwelt oder im Rechtswesen, ist das „Sie“ in der Regel die normgerechte Anrede. Wenn in der Stellenausschreibung oder auf der Unternehmenswebsite das „Du“ verwendet wird oder Ihnen sogar die Ansprechperson das „Du“ angeboten hat, können Sie dies in Ihrer Bewerbung aufgreifen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Muss.


Sollten Sie unsicher sein, ist es immer besser, zu siezen. Ein zu informeller Ton kann als respektlos oder unprofessionell wahrgenommen werden, während Sie mit dem Siezen meist nichts falsch machen können.


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