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Deutschlandstipendium

Die Aussicht auf einen Studienplatz bedeutet nicht nur Vorfreude und Aufregung, sondern kann auch eine existenzielle Frage aufwerfen: Wie soll ich das Ganze finanzieren? Habe ich das Glück, durch die Familie finanziell abgesichert zu sein oder muss ich mich um BAföG oder einen Nebenjob bemühen? Sollte ich einen Kredit aufnehmen oder mich auf ein Stipendium bewerben?


Ein Stipendium, wie das Deutschlandstipendium, ist sicherlich eine gute Wahl, doch erfordert es auch eine aussagekräftige Bewerbung. Wie diese aussehen sollte, welche Voraussetzungen Sie für ein Deutschlandstipendium erfüllen müssen und welche Förderung es umfasst, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem stellen wir Ihnen ein Muster für ein Motivationsschreiben zum Download zur Verfügung und halten wertvolle Tipps für Sie bereit.

Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin

Über die Autorin

Seit 2016 verstärke ich das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ und habe seitdem über 1.500 Bewerbungen für verschiedene Positionen, Arbeitsbereiche und Branchen erstellt. Neben entsprechenden Kenntnissen zu diversen Berufen verfüge ich über tiefgreifendes Know-how rund um Bewerbungsunterlagen. Mir liegt es sehr am Herzen, Menschen zum neuen Traumjob zu verhelfen, indem ich professionelle Unterlagen verfasse oder mein Wissen im Rahmen von Beiträgen wie diesem teile.

Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin

Was ist das Deutschlandstipendium?

Das Deutschlandstipendium ist ein Stipendium, das Studierende mit 300 Euro monatlich fördert. Die Hälfte des Geldes stellt dabei der Bund zur Verfügung und die andere Hälfte kommt von privaten Stifter*innen. Das Fördergeld ist dabei nicht an das Einkommen der Studierenden gebunden und in der Regel nicht steuerpflichtig. Es muss auch nicht zurückgezahlt werden, wie beispielsweise das BAföG oder ein Kredit. Studierende können die Förderung für mindestens 2 Semester und maximal bis zum Ende der Regelstudienzeit erhalten.

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Wer kann ein Deutschlandstipendium bekommen?

Das Deutschlandstipendium wird an Studierende vergeben, die sehr gute Studienleistungen erbringen oder, bei einer Bewerbung zu Beginn des Studiums, sehr gute Schulnoten vorweisen können. Ein konkreter Notendurchschnitt wird bei den Voraussetzungen für das Deutschlandstipendium nicht genannt.


Ihre Leistungen werden bei der Auswahl mit denen Ihrer Mitbewerber*innen verglichen. Die Wahrscheinlichkeit einer Förderung ist dabei von der Anzahl der zu vergebenden Deutschlandstipendien in Ihrem Fachbereich abhängig. Je geringer die Anzahl der zu vergebenden Stipendien ist, desto besser sollten Ihre Leistungen entsprechend sein, um Ihre Chancen möglichst hochzuhalten. Die Anzahl der zu vergebenden Stipendien variiert von Jahr zu Jahr und von Hochschule zu Hochschule.


Ihre Nationalität spielt bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums keine Rolle, es ist nur wichtig, dass Sie an einer deutschen Hochschule immatrikuliert sind, die das Deutschlandstipendium anbietet. Neben den Leistungen wird Ihr gesellschaftliches Engagement beachtet und gehört somit zu den Voraussetzungen, um für das Stipendium in Betracht zu kommen. Auch Ihre soziale Herkunft kann eine Rolle für die Auswahl spielen, wenn Sie beispielsweise Hürden überwinden mussten, um studieren zu können oder die erste Person in Ihrer Familie sind, die ein Studium beginnt.

Sie können das Deutschlandstipendium sowohl als Bachelor- oder Masterstudent*in als auch als Student*in eines Dualen oder Zweitstudiums erhalten. Auch als Studienanfänger*in können Sie sich an der Hochschule bewerben, an der Sie zukünftig Ihr Studium beginnen werden und wenn Sie die Voraussetzungen für das Studium dort erfüllen.

Bewerbung für das Deutschlandstipendium

Während der Bund und die Stifter*innen für die Förderung verantwortlich sind, erfolgt die Ausschreibung der Stipendien sowie die Auswahl der Stipendiat*innen durch die Hochschulen. So haben die Hochschulen eigene Portale und Websites, über die Sie sich als Student*in über das Deutschlandstipendium informieren und sich darauf bewerben können.


Die Bewerbung läuft in der Regel über ein Online-Formular der jeweiligen Hochschule, in dem Sie alle geforderten Informationen und Dokumente hochladen können. Wie eine optimale Bewerbung aussehen sollte, erfahren Sie in den folgenden Absätzen.

Auf der Website des Deutschlandstipendiums finden Sie eine interaktive Karte mit allen Hochschulen, die das Deutschlandstipendium anbieten.

Da das Deutschlandstipendium an Studierende vergeben wird, die sehr gute Studienleistungen erbringen, sind Leistungsnachweise für Ihre Bewerbung unumgänglich. Dies können Zeugnisse, Zwischenzeugnisse bzw. Transcripts of Records sein, die Ihre aktuellen Studienleistungen verzeichnen.


Als Studienanfänger*in reichen Sie Ihre Schulzeugnisse ein, als Bachelorstudent*in Ihr Transcript of Records des Bachelors sowie die Schulzeugnisse und als Masterstudent*in sowohl Ihre Schulzeugnisse als auch Ihr Bachelorzeugnis und Ihr aktuelles Transcript of Records. Das Transcript of Records erhalten Sie bei dem für Ihren Fachbereich zuständigen Prüfungsamt.


Neben Ihren Leistungsnachweisen gehören außerdem Nachweise über ehrenamtliches Engagement, ein tabellarischer Lebenslauf und ein Motivationsschreiben zu Ihren Bewerbungsunterlagen. Sie können Ihrer Bewerbung zusätzlich ein oder mehrere Referenzschreiben hinzufügen.

Der Lebenslauf

In Anbetracht der Voraussetzungen für das Deutschlandstipendium sollte Ihr Lebenslauf neben persönlichen Angaben und Ihren Kontaktdaten außerdem Informationen über Ihr soziales Engagement enthalten. Was bei der Bewerbung um eine Arbeitsstelle eher ungewöhnlich ist, ist bei der Bewerbung um ein Stipendium völlig in Ordnung: So können Sie auch Ihre persönlichen Interessen hervorheben. Hierdurch bekommt die Auswahlkommission die Möglichkeit, Sie persönlich besser kennenzulernen.


Bestandteil eines jeden Lebenslaufs sollten Ihr Bildungsweg sowie Ihr beruflicher Werdegang sein sowie Kurse, Seminare und Lehrgänge, die Sie besucht haben. Unter dem Punkt „Weitere Kenntnisse und Fähigkeiten“ sollten Sie zudem Ihre Sprachkenntnisse und EDV-Kenntnisse angeben.

Deutschlandstipendium - Motivationsschreiben für die Bewerbung

Das Motivationsschreiben

Wie für die restlichen Bewerbungsunterlagen für das Deutschlandstipendium gilt auch für das Motivationsschreiben, dass Sie sich vor der Erstellung auf der Website Ihrer Hochschule über die Anforderungen informieren sollten.


In der Regel drückt das Motivationsschreiben, wie der Name bereits verrät, Ihre persönliche Motivation für die Bewerbung aus.


Während ein Motivationsschreiben bei der Bewerbung um eine Stelle eher einen Zusatz darstellt, steht es bei der Bewerbung um ein Stipendium stärker im Fokus.


Dabei geht es beim Motivationsschreiben um eine individuelle und persönliche Vorstellung, bei der Sie Ihre Stärken und besonderen Kompetenzen und Erfahrungen aufzeigen.

Aufgrund der gegebenen Voraussetzungen für eine Förderung mit dem Deutschlandstipendium sollten Sie sich bei Ihrem Motivationsschreiben darauf konzentrieren, Ihr soziales Engagement zu betonen. So können Sie Punkte aus Ihrem Lebenslauf genauer ausführen und Ihre Freude und Motivation für Ihr Ehrenamt hervorheben.


Dabei ist es egal, ob Ihr Engagement darin besteht, dass Sie ein Familienmitglied pflegen, ehrenamtlich Sportkurse anbieten oder Mitglied in einem Verein sind, der sich für Umweltschutz engagiert. Auch eine künstlerische Tätigkeit, die Sie für oder mit anderen ausüben, gehört unter diesen Punkt.


Diese Fragen sollte Ihr Motivationsschreiben für das Deutschlandstipendium beantworten:

  • Was motiviert mich zu meiner Studienwahl?

  • Wieso sollte ausgerechnet ich mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden?
  • Welches Ziel verfolge ich mit meinem Studium, für das die Förderung besonders wichtig ist?
  • Wie unterstützt das Stipendium nicht nur mich, sondern auch die Gesellschaft?
  • Welche Kompetenzen bringe ich mit, um mein Studium bestmöglich abzuschließen?
  • Welche Leistungen habe ich bisher erbracht, die nahelegen, dass ich auch zukünftig erfolgreich in meinem Studium sein werde?
Laura Brändle - Bewerbungsexpertin

Es kann schwierig sein, treffende Antworten auf diese Fragen zu finden. Deswegen liefern wir Ihnen in den folgenden Absätzen Beispielsätze für ein Motivationsschreiben. Beachten Sie dabei jedoch, dass es sich bei einem Motivationsschreiben um ein sehr persönliches Dokument handelt und übernehmen Sie die Formulierungen nicht unverändert, sondern nutzen Sie sie als Orientierungshilfe.

Laura Brändle - Bewerbungsexpertin

Beispielformulierungen für Ihr Motivationsschreiben:

  • Beispiel für die Einleitung: „Als Kind mit drei Geschwistern weiß ich, wie wichtig ein gesundes, familiäres Umfeld ist und wie viel Einfluss es auf die persönliche Entwicklung hat. Aus diesem Grund engagiere ich mich seit drei Jahren beim Kindeswohl e. V. in unserer Stadt. Der Verein bietet für Kinder, die aus ihren Familien wenig Unterstützung und Aufmerksamkeit bekommen, Angebote im Bereich Sport und Spiel an und hilft Ihnen außerdem bei den Hausaufgaben.“

  • Beispiel für die Darstellung der eigenen Motivation: „Vor dem Hintergrund meines ehrenamtlichen Engagements beim Kindeswohl e. V. weiß ich, dass es ein Privileg ist, studieren zu können und viele Menschen diese Chance nie bekommen. Auch ich bin in meiner Familie die erste Person, die an die Uni geht und möchte dabei helfen, den Weg zukünftig für mehr Menschen zu öffnen. Deswegen habe ich mich für das Studium der Sozialen Arbeit entschieden. Es ist mir außerdem wichtig, auch neben dem Studium engagiert zu bleiben. Gerne würde ich mich deshalb in das Buddy-Projekt der Universität einbringen, bei dem Studierende Zeit mit Schüler*innen verbringen und sie sowohl im Bereich Schule als auch privat unterstützen.“
  • Beispiel für das Aufzeigen der eigenen Förderungswürdigkeit: „Obwohl ich seit drei Jahren neben der Schule sozial engagiert bin, habe ich durchgängig sehr gute Leistungen erbracht. Ich bin sehr gewissenhaft und fleißig und zudem hoch motiviert, dies auch im Studium zu zeigen. Bei uns zu Hause ist es häufig sehr trubelig und ich hatte bis vor einem Jahr kein eigenes Zimmer. Trotzdem habe ich es auch in unruhigen Phasen immer geschafft, mich zu konzentrieren und meine Aufgaben gewissenhaft und mit besten Ergebnissen zu erledigen.“
  • Beispiel für den Schlussteil: „Voller Vorfreude blicke ich den Möglichkeiten entgegen, die mir eine Förderung durch das Deutschlandstipendium ermöglichen kann. Gerne erzähle ich Ihnen mehr über meine Vision und mich als Person im persönlichen Gespräch. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören oder zu lesen.“

Kostenloses Muster für das Motivationsschreiben

Nun wissen Sie, welche Voraussetzungen Sie für das Deutschlandstipendium erfüllen müssen und haben schon ein paar Beispielsätze gelesen, die in einem Motivationsschreiben für ein Deutschlandstipendium stehen könnten. Hier stellen wir Ihnen das zuvor gezeigte Muster-Motivationsschreiben kostenlos zum Download zur Verfügung, damit Sie weitere Inspiration für die Erstellung Ihres Motivationsschreibens sammeln können.


Weitere häufig gestellte Fragen zum Thema

Welche Vorteile hat ein Deutschlandstipendium?

Im Vergleich zu einem Studienkredit oder dem BAföG hat das Deutschlandstipendium den Vorteil, dass Sie das erhaltene Geld nicht zurückzahlen müssen. Sie können es zudem auch neben dem BAföG beziehen. Außerdem ist die Förderung an keine Bedingungen von Ihrer Seite geknüpft. Erst nach zwei Semestern müssen Sie eine Verlängerung der Förderung beantragen, bei der erneut geprüft wird, ob Sie die Voraussetzungen für das Deutschlandstipendium erfüllen.

Ist das Deutschlandstipendium steuerfrei?

In der Regel ist das Deutschlandstipendium steuerfrei. Das bedeutet, Sie müssen das Fördergeld nicht versteuern und können es vollständig nutzen. Gleiches gilt für die Sozialabgaben. Auch auf diese hat die Förderung durch das Deutschlandstipendium keinen Einfluss. Es gibt allerdings Ausnahmen, in denen das Fördergeld doch versteuert werden muss. Dies kann der Fall sein, wenn Sie an einer privaten, staatlich anerkannten Hochschule immatrikuliert sind. Wenden Sie sich deswegen bei Unklarheit direkt an Ihre Hochschule.

Wie sind die Bewerbungsfristen?
Die Fristen für die Bewerbung sind von der jeweiligen Hochschule abhängig, bei der Sie immatrikuliert sind. Deswegen sollten Sie sich immer direkt auf der Website der Hochschule über die Fristen informieren. Auch das Bewerbungsverfahren kann von Hochschule zu Hochschule variieren. Ob ein Gespräch stattfindet oder die Bewerbungsunterlagen allein für die Auswahl ausreichen, entscheidet die jeweilige Hochschule.
Wann bekomme ich eine Rückmeldung?
Auch hinsichtlich der Rückmeldung gibt es abhängig von der jeweiligen Hochschule unterschiedliche Regelungen. Im Normalfall finden Sie die Auskunft über den Zeitpunkt der Rückmeldung auf der Website Ihrer Hochschule. Dort erfahren Sie auch, auf welchem Wege Sie informiert werden und bis wann Sie von individuellen Nachfragen absehen sollten.
Was mache ich, wenn es nicht klappt?
Auch wenn es mit der Förderung durch das Deutschlandstipendium beim ersten Versuch nicht klappen sollte, haben Sie die Möglichkeit, sich im nächsten Semester erneut zu bewerben. Sie sollten also nicht direkt aufgeben, nur weil es beim ersten Versuch nicht geklappt hat. Alternativ zum Deutschlandstipendium gibt es außerdem noch zahlreiche andere Stipendien, auf die Sie sich bewerben können. Eine kleine Auswahl finden Sie in unserem Artikel „Motivationsschreiben Stipendium

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