Wer denkt, ein einfaches Passbild reicht als Bewerbungsfoto aus, liegt weit daneben. Ein Bewerbungsfoto dient nicht ausschließlich der Identifikation, sondern vielmehr der Präsentation. Mit unseren Tipps können Sie Ihrer Bewerbung mehr Ausdruck verleihen. So hinterlassen Sie bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber einen positiven ersten Eindruck.
Bewerbungsfoto - Der erste Eindruck zählt
Inhaltsverzeichnis
- Das perfekte Bewerbungsfoto: Worauf muss ich achten?
- Welche Kleidung ist für Bewerbungsfotos angemessen?
- Das Styling für Bewerbungsbilder
- Körperhaltung und Gesichtsausdruck
- Welcher Hintergrund ist für Bewerbungsfotos ideal?
- Bewerbungsfotos im Vergleich: Professionelle Beispiele und typische Fehler
- Woran erkenne ich einen guten Bewerbungsfotografen?
- Bewerbungsfoto in der Bewerbungsmappe
- Weitere häufig gestellte Fragen zum Bewerbungsfoto
Das perfekte Bewerbungsfoto: Worauf muss ich achten?
-
Ihr Foto sollte nicht älter als ein Jahr sein.
-
Eine hohe Auflösung, scharfer Fokus und professionelle Ausleuchtung sind Pflicht.
- Ein gelungenes Bewerbungsfoto vermittelt Freundlichkeit, Professionalität und passt zur Branche sowie zur angestrebten Position.
- Achten Sie auf eine authentische Ausstrahlung und einen offenen Blick.
Sie sollten sich Ihre neuen Bewerbungsfotos vor Ort anschauen und gegebenenfalls Kritik äußern. Es geht schließlich darum, dass das Foto Ihrer Persönlichkeit entspricht und einen gezielten Eindruck vermittelt. Das können Sie selbst am besten beurteilen.
Welche Kleidung ist für Bewerbungsfotos angemessen?
-
Ihre Kleidung sollte zur angestrebten Stelle passen.
- Wählen Sie für konservative Branchen wie Finanzen oder Recht Business-Outfits wie Anzug, Bluse oder Hemd.
- In kreativen oder modernen Arbeitsumgebungen darf der Look lockerer aber dennoch gepflegt sein.
- Vermeiden Sie auffällige Muster und grelle Farben.
Am besten nehmen Sie zum Fotoshooting mehrere Outfits mit, damit Sie unterschiedliche Bildmotive für verschiedene Arbeitgeber haben. So können Sie sich zum Beispiel für eine Bewerbung in traditionellen Branchen in einem konservativen Kostüm ablichten lassen und für ein junges Startup in einem lockeren Business Casual-Look.
Das Styling für Bewerbungsbilder
-
Die Frisur sollte frisch geschnitten und ordentlich sein.
-
Langes Haar am besten aus dem Gesicht halten.
-
Das Make-up sollte dezent typgerecht und gleichmäßig aufgetragen sein. Accessoires sollten reduziert bleiben.
- Auffälliger Schmuck oder große Ohrringe lenken vom Gesicht ab.
Wenn Sie sich bezüglich der Kleidung und des Stylings unsicher sind, schauen Sie sich den Internetauftritt des Unternehmens an. Welches Image vermittelt der Arbeitgeber? Kennen Sie vielleicht sogar jemanden, der bei diesem Unternehmen arbeitet? Verschaffen Sie sich einen Eindruck vom Dresscode.
Körperhaltung und Gesichtsausdruck
-
Die Haltung sollte locker aber aufrecht sein.
- Eine leichte Drehung zum Fotografen wirkt natürlich.
- Ein echtes Lächeln signalisiert Offenheit. Vermeiden Sie Grimassen oder einen starren Blick.
- Der direkte Blick in die Kamera stellt eine Verbindung zum Betrachter her.
Der Unterschied zwischen einem neutralen Ausdruck und einem offenen Lächeln ist deutlich sichtbar.
Ein freundlicher Blick wirkt einladend, sympathisch und vermittelt Selbstbewusstsein – wichtige Signale im Bewerbungsprozess.
Welcher Hintergrund ist für Bewerbungsfotos ideal?
Wählen Sie einen schlichten neutralen Hintergrund in hellen Farben. Er lenkt nicht vom Gesicht ab und wirkt professionell. Alternativ eignen sich moderne Settings mit strukturierter Wand oder leichtem Unschärfeeffekt solange das Motiv klar im Vordergrund steht.
Für moderne Bewerbungsfotos wird häufig ein speziellerer Hintergrund gewählt. (Glas-)Wände oder Mauern werden gerne verwendet, um dem Foto das gewisse Etwas zu verleihen.
Bewerbungsfotos im Vergleich: Professionelle Beispiele und typische Fehler
Das Bewerbungsfoto ist häufig der erste visuelle Eindruck, den ein Unternehmen von Ihnen erhält. Innerhalb weniger Sekunden vermittelt es, ob Sie kompetent, sympathisch und seriös wirken. In diesem Vergleich finden Sie direkte Vergleiche zwischen gelungenen und unpassenden Bewerbungsfotos. So sehen Sie auf einen Blick, worauf es ankommt und welche Fehler Sie vermeiden sollten.
✅ Ein klassisches Businessfoto mit Anzug, Hemd oder Bluse, geradem Blick in die Kamera und ruhiger Körperhaltung vermittelt Kompetenz und Seriosität. Besonders in formellen Branchen oder Führungspositionen ist dieser Stil ideal.
❌ Freizeitkleidung wie ein T-Shirt wirkt zu leger und erfüllt meist nicht die Erwartungen an ein professionelles Bewerbungsfoto. Das kann schnell unpassend oder unvorbereitet wirken.
✅ Eine lockere, natürliche Haltung kann modern und sympathisch wirken – vorausgesetzt, Kleidung und Hintergrund bleiben professionell und seriös gestaltet. So verbindet das Bild Authentizität mit Seriosität.
❌ Sehr auffällige Muster oder stark kontrastreiche Farbkombinationen lenken vom Gesicht ab und wirken unruhig. Das Foto verliert dadurch an Klarheit und kann weniger professionell erscheinen.
✅ Eine aufrechte Körperhaltung, ein freundlicher Gesichtsausdruck und ein direkter Blick in die Kamera wirken einladend und authentisch. Damit vermitteln Bewerbungsfotos Selbstbewusstsein, Offenheit und Professionalität.
❌ Schlechte Lichtverhältnisse – wie harte Schatten oder ungleichmäßige Ausleuchtung – lassen ein Foto schnell unprofessionell erscheinen und mindern den positiven Gesamteindruck.
✅ Gleichmäßiges, weiches Licht ohne harte Schatten bringt das Gesicht optimal zur Geltung und vermittelt einen positiven Eindruck. Ein stimmiges Licht-Setup sorgt dafür, dass der Bewerber kompetent und sympathisch wirkt.
❌ Verschränkte Arme und ein ernster Blick wirken distanziert und können unnahbar erscheinen. Das nimmt dem Foto Freundlichkeit und Offenheit, die gerade in Bewerbungsbildern wichtig sind.
✅ Dezentes, typgerechtes Make-up betont die Gesichtszüge, ohne den Gesamteindruck zu dominieren. Bewerbungsfotos profitieren von einer natürlichen Schminkweise für Seriosität und Professionalität.
❌ Zu kräftiger Lippenstift oder ungleichmäßiges Make-up wirken schnell unnatürlich und unpassend. Überladenes Styling lenkt vom Gesicht ab und schwächt den seriösen Eindruck.
✅ Ein schlichter, heller Hintergrund lenkt den Fokus auf die Person und sorgt für einen klaren, professionellen Gesamteindruck. So wirkt das Bewerbungsfoto seriös und auf das Wesentliche konzentriert.
❌ Große, auffällige Schmuckstücke oder sichtbare Piercings lenken vom Gesicht ab und wirken in vielen Branchen unpassend. Dezenter Schmuck oder ganz ohne wirkt professioneller.
✅ Gepflegte Haare und ein ordentliches Erscheinungsbild strahlen Seriosität und Professionalität aus – ein wichtiger erster Eindruck im Bewerbungsfoto.
❌ Ein unordentlicher oder detailreicher Hintergrund lenkt ab, wirkt unruhig und vermittelt schnell einen unprofessionellen Eindruck. Für ein gelungenes Bewerbungsfoto ist daher ein ruhiger, neutraler Hintergrund entscheidend.
❌ Ebenso sind Selfies, Automatenbilder oder veraltete Fotos ungeeignet für Bewerbungen. Sie wirken unpersönlich, technisch minderwertig und nicht zeitgemäß. Selfies entstehen oft in schlechter Beleuchtung oder ungeeigneter Umgebung und hinterlassen keinen professionellen Eindruck. Auch Automatenbilder oder alte Aufnahmen vermitteln nicht die gewünschte Aktualität und Seriosität.
Wählen Sie den Bildausschnitt so, dass Ihr Kopf und Ihre Schultern abgebildet werden. Je nach Pose können Sie auch ein Bildausschnitt bis zu Ihrem Hosenbund verwenden. Ihr Gesicht muss jedoch gut erkennbar sein. Aus diesem Grund sollten Sie auf Ganzkörperfotos verzichten.
Die obigen Beispiele veranschaulichen, wie Ihr Bewerbungsfoto nicht aussehen sollte. Folgende Fehler wurden gemacht:
-
Linkes Bild: Hier läuft gleich vieles falsch. Ein Rollpullover mit kurzen Ärmeln ist kein angemessenes Kleidungsstück für ein Bewerbungsfoto. Besser wäre eine schlichte, langärmelige Bluse, gegebenenfalls in Kombination mit einem Blazer. Hinzu kommt, dass das Make-up zu auffällig und die Haare unpassend frisiert sind. Da das Foto von unten geschossen wurde, wirkt die Frau zudem überheblich. Achten Sie darauf, immer auf Augenhöhe mit der Kameralinse zu sein, um einen derartigen Eindruck zu vermeiden.
-
Mittleres Bild: Der Bildausschnitt ist zu weit gewählt. Normalerweise sollte er höchstens bis zu Ihrem Hosenbund gehen. Der Gesichtsausdruck wirkt zwar sympathisch, aber die Körperhaltung kommt aufgrund der verschränkten Arme abweisend herüber. Bei der Bewerbung für kreative Berufe oder Start-ups ist dieser Business Casual-Look in Ordnung, aber in konservativen Branchen und bei Großkonzernen sollten Sie eher zum traditionellen Anzug oder Kostüm greifen.
-
Rechtes Bild: Die Farbe des Hintergrunds ist viel zu knallig. Besser ist ein Hintergrund in Weiß, Grau oder einem hellen Blau. Die Kleidung und der Gesichtsausdruck sind zwar passend, aber durch den leicht zur Seite geneigten Kopf wirkt die Frau etwas zaghaft und verhalten. Bei einem Bewerbungsfoto sollten Sie dem Personaler jedoch einen sicheren Eindruck vermitteln, damit er Sie für fähig hält. Halten Sie den Kopf deshalb gerade und blicken Sie direkt in die Kamera.
Woran erkenne ich einen guten Bewerbungsfotografen?
Ein guter Bewerbungsfotograf sollte mehr bieten als nur Technik. Er erkennt, wie Sie sich vorteilhaft präsentieren können und begleitet Sie mit professionellem Blick durch das Shooting. Achten Sie bei der Auswahl auf vier Dinge:
-
Erfahrung mit Bewerbungsbildern, sichtbar durch Referenzen und Beispielfotos.
-
Ehrliche Beratung zu Kleidung, Ausdruck und Haltung.
-
Klare Informationen zu Preisen, Bildrechten und Ablauf.
-
Die klare Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen, um gemeinsam die besten Ergebnisse zu erzielen.
Die Kosten für ein Bewerbungsfoto-Shooting variieren je nach Fotostudio, Anzahl der Bilder sowie Ort und Dauer des Shootings zwischen 50€ und 300€.
Bewerbungsfoto in der Bewerbungsmappe
Deckblatt mit Foto im Premium-Design „Vertriebstalent“
Früher wurde das Bewerbungsbild auf dem Lebenslauf oben rechts platziert. Heute ist auch das Deckblatt ein beliebter Ort.
Achten Sie auf genügend Platz ein harmonisches Layout einen hochwertigen Ausdruck und eine feste Verklebung oder digitale Integration im PDF.
Vorteile des Bewerbungsbilds
-
Ein Foto verleiht Ihrer Bewerbung mehr Ausdruck Ihrer Persönlichkeit
- Personaler bekommen einen besseren Eindruck der Person, die sie im Bewerbungsschreiben anspricht
Nachteile des Bewerbungsbilds
-
Es kann den Fokus von den wesentlichen Qualifikationen des Bewerbers wegziehen
- Unterbewusste Entscheidungstreffung des Personalers aufgrund des Aussehens
Weitere häufig gestellte Fragen zum Bewerbungsfoto
Kann ich mein Bewerbungsfoto selber machen?
Ein professioneller Fotograf sorgt für optimale Lichtverhältnisse, Bildausschnitt und Ausdruck.
Selbstgemachte Fotos sind nur mit sehr guter Technik und Erfahrung sinnvoll. Wer auf Nummer sicher gehen will, investiert besser in ein professionelles Bewerbungsfoto.
Welche Bildrechte besitze ich?
Sie dürfen Ihr Bewerbungsfoto für Bewerbungen nutzen.
Die Verwendung auf Webseiten oder sozialen Netzwerken wie LinkedIn erfordert jedoch explizite Nutzungsrechte. Klären Sie mit dem Fotografen, welche Rechte Sie erhalten.
Kann ich ein Passfoto als Bewerbungsfoto nehmen?
Passbilder wirken meist unvorteilhaft und sind nicht für Bewerbungen geeignet. Sie sind neutral gehalten und erfüllen amtliche Vorgaben, jedoch keine ästhetischen Ansprüche.
Bewerbungsfotos sollten Ihre Persönlichkeit betonen.
Sollte das Foto in Schwarz-Weiß oder Farbe sein?
Farbfotos wirken authentisch und lebendig, während Schwarz-Weiß seriös und klassisch erscheint.
In konservativen Branchen ist Schwarz-Weiß oft passend, in kreativen Berufen kann Farbe vorteilhaft sein. Testen Sie am besten beide Varianten im Layout Ihrer Bewerbung.
Sollte ich das Bewerbungsfoto mit oder ohne Brille machen?
Wenn Sie im Alltag eine Brille tragen, sollten Sie diese auch auf dem Bewerbungsfoto tragen.
Wichtig ist, dass keine Reflexionen die Augen verdecken. Bringen Sie gegebenenfalls mehrere Brillen mit, die zu Ihrem Outfit passen.
Kann ich mich ohne Bewerbungsfoto bewerben?
Ja, laut AGG ist ein Foto nicht verpflichtend. Dennoch bevorzugen viele Arbeitgeber ein Bewerbungsfoto, da es einen ersten Eindruck vermittelt.
In manchen Ländern wie den USA ist das Foto unüblich oder sogar unzulässig.
Wie versende ich mein Bewerbungsfoto per Post?
Lassen Sie das Foto professionell ausdrucken oder nutzen Sie hochwertige Druckservices. Kleben Sie es mit Fotokleber ein, nicht mit einer Büroklammer oder einem Klebestift.
Achten Sie auf saubere Platzierung auf Deckblatt oder Lebenslauf.
Welche Größe und welches Format sollte das Foto haben?
Bewerbungsfotos sollten idealerweise 4 x 6 cm oder 6 x 9 cm groß sein.
Das kleinere Format eignet sich für den Lebenslauf, das größere für das Deckblatt. Hochformat ist Standard, Querformat kann bei guter Gestaltung ebenfalls überzeugen.
Für Online-Bewerbungen sind JPG- oder PNG-Dateien mit maximal 2 MB empfehlenswert.
Sie möchten später noch einmal auf die wichtigsten Informationen dieses Artikels zurückgreifen? Dann laden Sie sich unsere kostenlose Checkliste als PDF-Datei herunter!
Einige der hier gezeigten Beispiele für Bewerbungsfotos wurden von unserem Partner PicturePeople angefertigt, welcher deutschlandweit sowie in Österreich und in den Niederlanden an über 50 Standorten vertreten ist.
Über die Autorin
Als Texterin unterstütze ich das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ seit 2021 und habe seitdem über 800 Bewerbungen für diverse Positionen verschiedener Branchen verfasst – in deutscher und englischer Sprache. Dadurch verfüge ich über umfassende Fachkenntnisse in der Formulierung von Bewerbungs- und Motivationsschreiben sowie in der Strukturierung von Lebensläufen für den deutschsprachigen sowie den internationalen Arbeitsmarkt. Gerne bringe ich Sie Ihrem Traumjob mit meinen Tipps ein entscheidendes Stück näher!
Manuela Groß - Bewerbungsexpertin