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Bewerbungsarten – Vielfältige Möglichkeiten

Eine Bewerbung unterliegt, insbesondere in Deutschland, immer gewissen Richtlinien. Es gibt klare Vorgaben wie die Einhaltung einer antichronologischen Struktur im Lebenslauf oder die Vollständigkeit sämtlicher Unterlagen und personenbezogenen Daten. Dennoch gibt es verschiedene Bewerbungsarten, welche vom jeweiligen Unternehmen oder auch von den Vorlieben des Bewerbers abhängen können. Sind Sie auf der Suche nach dem richtigen Weg? Folgende Bewerbungsarten haben sich über die Jahre bewährt.

Die Online-Bewerbung

Heutzutage läuft fast alles über das Internet. Nicht nur bei Teenagern, auch im Berufsleben. Daten, Informationen und Nachrichten müssen schnellstmöglich übermittelt werden. Die Zeit für Entscheidungen ist knapp bemessen, insbesondere in global agierenden Unternehmen. Dort befindet sich der nächste Ansprechpartner schon mal am anderen Ende der Welt. Persönliche Absprachen geraten dabei ins Hintertreffen. Die Mailbox ersetzt das Meeting und den direkten Kontakt, der von vielen kleinen Betrieben so geschätzt wird.


Diesen Wandel bekommen aktuell auch Jobsuchende zu spüren. Wer sich bei einem führenden Unternehmen bewerben will, endet in den meisten Fällen auf einem Kontaktformular im Internet. Die Bewerbung wird direkt versendet, ohne im persönlichen Kontakt zum Arbeitgeber gestanden zu haben. Ordnungsgemäß in das gewünschte Dateiformat umgewandelt, auf der Datenautobahn verschickt und schnell für jeden Personaler einzusehen. Am Inhalt und der Gliederung der Bewerbung ändert sich jedoch nichts.

Tipps und wichtige Aspekte rund um die Online-Bewerbung

  • Umwandlung der Bewerbungsmappe ins PDF-Format
  • Hinzufügen einer kenntlichen Signatur
  • Einhaltung des Datenvolumens für Bewerbung und Anhänge
  • Ordnung und Beschriftung sämtlicher Dateien

Die physische Bewerbungsmappe fällt in diesem Fall natürlich weg und wird durch die Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen auf dem Computer und anschließende die Umwandlung der Bewerbung ins PDF-Format ersetzt. Diese Prozedur schließt aus, dass das Layout der Bewerbungsunterlagen durch die Verwendung eines unterschiedlichen Schreibprogrammes verschoben und chaotisch auf den Empfänger wirken.


Die Signatur des Bewerbers sollte außerdem leserlich unter die jeweiligen Schriftstücke gesetzt werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Anhang das Datenvolumen von 20 Megabyte (MB) nicht überschreitet, da dies das Maximum vieler Online-Nachrichtendienste ist.


Viele Unternehmen schränken das Datenvolumen für Bewerbungen noch weiter auf 5 MB bzw. 3,5 MB ein. Die jeweils zulässige Größe der Bewerbungsunterlagen können Sie beim Empfänger in Erfahrung bringen. Die Dateien der Bewerbungsunterlagen sollten abschließend korrekt benannt und der Anhang angeordnet chronologisch sein. Andernfalls könnte sich beim Personaler, aufgrund des Durcheinanders und der somit notwendigen Entwirrung der Dateien, ein schlechter erster Eindruck über den Bewerber einstellen.


Weshalb jedoch in vielen Fällen spätestens beim Vorstellungsgespräch eine handfeste Bewerbungsmappe gefordert ist und warum eine Online-Bewerbung diese nicht automatisch ersetzt, behandelt der folgende Abschnitt zur schriftlichen Bewerbung.

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Die schriftliche Bewerbung (Papierform)

Schriftliche Bewerbungen in Papierform geraten immer mehr aus der Mode. Viele Personaler haben heutzutage keine Zeit mehr sich durch die aufwendig erstellten Bewerbungsschreiben zu blättern. Daher bitten die meisten Unternehmen um eine Online-Bewerbung, welche nicht selten direkt über die firmeninterne Homepage vorgenommen werden kann. Doch wann ist eine schriftliche Bewerbung überhaupt noch angebracht bzw. notwendig? Eins ist klar, ausgestorben und einfach wegzudenken ist diese Bewerbungsart, selbst im Zeitalter des Internets, noch nicht.

Tipps und wichtige Aspekte rund um die schriftliche Bewerbung

  • die Vollständigkeit der Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, etc.)
  • die passende Bewerbungsmappe (Verpackung, Hefter, etc.)
  • die Einhaltung einer angebrachten Formatierung (Schriftgröße, Aufbau, etc.)
  • ein professioneller Druck (hochwertiges Papier)
  • die persönliche Übergabe der Bewerbung (sofern möglich)

Vor allem kleine Unternehmen und Familienbetriebe legen oft größeren Wert auf die persönliche Note und nehmen sich daher häufig die Zeit, Bewerbungen genau zu prüfen. Das Interesse am Charakter des Bewerbers ist groß, da er hundertprozentig in den Betrieb, sowie zum ausgeschriebenen Job passen soll. Neben dem natürlich elementaren Inhalt der Bewerbungsmappe gibt es ein paar grundlegende Tipps und Aspekte, die jeder Jobsuchende beachten sollte und deren Missachtung jedem Personaler direkt als Erstes ins Auge springt.


Die Vollständigkeit der Bewerbungsmappe sollte stets gewährleistet sein. Sie besteht in der Regel aus einem Anschreiben, einem Deckblatt, einem Lebenslauf und verschiedenen Arten von Zeugnissen. Außerdem ist die passende Verpackung der Bewerbung nicht ganz unbedeutend. Manche Mappen verdecken bei ihrer Öffnung zum Beispiel das Bewerbungsfoto und sind somit eher ungeeignet. Mit einem Hefter, der über einen Klarsichtdeckel verfügt, entfällt dieses Problem.

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Viele Bewerbungsarten können einen Bewerber zum Vorstellungsgespräch bringen. Es ist jedoch zu beachten, dass sich manche Unternehmen auf bestimmte Formen der Bewerbung einstellen bzw. diese voraussetzen. Generell sollte ein Bewerber es einem Unternehmen so leicht wie möglich machen, die Bewerbung entgegen zu nehmen. Wer in seiner Karriere nicht stolpern will, sollte also wachsam bleiben.

Ben Dehn - Karriereexperte

Die Einhaltung einer angebrachten Formatierung ist nicht nur bei einer Online-Bewerbung wichtig. Auch der Aufbau einer schriftlichen Bewerbung sollte stets übersichtlich und korrekt aufgeführt werden. Jeder Baustein hat seinen Platz. Ein gutes Beispiel ist erneut das Bewerbungsfoto, welches mittig auf das Deckblatt oder auch oben rechts auf den Lebenslauf gehört.


Ein professioneller Druck der Bewerbung verschafft ihr einen hochwertigeren Look. Dabei ist auf das Papiergewicht zu achten, welches zwischen 90 und 120 g/m² (Gramm pro Quadratmeter) liegen sollte.


Das persönliche Einreichen der Bewerbung ist, sofern das Unternehmen dies zulässt, eine willkommene Möglichkeit, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dies deutet nicht nur auf die vorhandene Eigeninitiative des Bewerbers hin, sondern zeugt von einem großen Engagement für die Stelle und den Betrieb des Arbeitgebers.


Außerdem sollte jeder Aspirant stets eine Bewerbungsmappe bei jedem anstehenden Bewerbungsgespräch mit sich führen, selbst wenn eine Online-Bewerbung vorausgegangen ist. Dies gehört zum guten Ton und der Personaler wird dankbar sein, im Verlauf oder nach Ende des Gesprächs einen weiteren Blick auf die Bewerbungsunterlagen werfen zu können. Bei einer schriftlichen Bewerbung zählen eben auch die kleinen Dinge.

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Die telefonische Bewerbung

Die Bewerbung per Telefon ist größtenteils Studenten und Schülern vorbehalten. Manche Arbeitgeber überspringen die Einsicht in die Bewerbungsschreiben und stellen dem Bewerber ihre Fragen über seine bisherige Karriere und die Pläne zur angestrebten beruflichen Laufbahn direkt am Telefon. Der Bewerber erfährt somit ohne Umwege, ob er für die Stelle geeignet ist und zu einem Bewerbungsgespräch gebeten wird oder nicht in das Bild des Arbeitgebers passt. 


Diese Methode wird jedoch eher selten genutzt und meistens von jungen Unternehmen, bei Teilzeitjobs oder Anbietern von Nebentätigkeiten angeboten.


Ein selbstbewusster und sympathischer Auftritt am Telefon ist in diesem Fall nicht nur ein guter Tipp, sondern eine Voraussetzung. Jobsuchende sollten sich vor anstehenden Telefonaten mit potenziell neuen Arbeitgebern vergewissern, dass sie sich ihres Standpunktes bewusst sind und sich während des Gespräches nicht von Fragen oder Aussagen des Arbeitgebers verunsichern lassen.

Nervosität ist normal und sollte nicht zu stark überspielt werden. Schließlich zeigt sie, dass einem der Job wichtig ist und nicht nur gezwungenermaßen angestrebt wird. Allerdings laufen zu coole Typen bei erfahrenen Personalern schnell auf.

Die Initiativbewerbung

Bei einer Initiativbewerbung handelt es sich mehr um eine andere Form der Ausführung als um eine eigene Art und Weise der Bewerbung. Sie wird erstellt, falls der Traumjob eines Bewerbers nicht in Form einer Stellenausschreibung vorliegt, aber der Aspirant die Gelegenheit ergreifen will, um sich initiativ für eine Anstellung zu bewerben. Die Bewerbung wird dabei zwar ohne Orientierung auf eine genaue Position angepasst, aber trotzdem auf einen Tätigkeitsbereich zugeschnitten. Ein Beispiel dafür wäre ein Bewerber, welcher sich für eine nicht ausgeschriebene Position als kaufmännischer Mitarbeiter bewerben will.


Angesichts der Tatsache, dass keine Anforderungen des Unternehmens bekannt sind, tun sich für den Aspiranten viele Fragen auf. Da ihm jedoch durch existierende Stellenanzeigen bekannt ist, welche Anforderungen andere Betriebe an kaufmännische Mitarbeiter stellen und er der Website entnehmen kann, in welchem betrieblichen Umfeld das Unternehmen tätig ist, kann der Bewerber diese Informationen mit den Grundvoraussetzungen an kaufmännische Mitarbeiter in Verbindung setzen und seine Bewerbung somit spezifisch auf das Unternehmen anpassen.

Viele Jobsuchende begehen den Fehler und verwechseln die Initiativbewerbung häufig mit einer allgemein gültigen Bewerbung, welche an beliebig viele Unternehmen versendet werden kann.
Dies ist jedoch ein Trugschluss. Die Gestaltung einer Initiativbewerbung zeugt von einer großen Eigeninitiative und muss durch ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben, welches eine enge Verbindung vom Bewerber zum Unternehmen nach außen trägt, untermauert werden. Somit gehört ein individueller Bezug zum Unternehmen bei jeder Initiativbewerbung zum Pflichtprogramm. Da neue Arbeitskräfte in diesem Fall nicht zwingend gesucht werden, muss die Bewerbung sehr spezifisch geschrieben werden und wird daher nicht für mehrere Unternehmen ausgelegt.

Die kreative Bewerbung

Eine kreative Bewerbung zeichnet sich besonders durch den Einfallsreichtum des Bewerbers aus. Die Grundlagen für eine Kreativbewerbung können dabei sowohl eine schriftliche Bewerbung als auch eine Online-Bewerbung sein. Die Effektivität hängt vom Überraschungseffekt und vom ersten Eindruck ab, den sie vermittelt.

Beispiele für Kreativbewerbungen:

  • die „Pizzaschachtel-Bewerbung“

  • die „Amazon-Bewerbung“

Die Pizzaschachtel-Bewerbung ist ein besonderes Beispiel für die kreative Präsentation einer schriftlichen Bewerbung. Die gesamte Bewerbung wurde dabei in eine Pizzaschachtel gelegt und dem Personaler quasi per Lieferdienst zugesandt.


Die Amazon-Bewerbung ist hingegen ein gutes Exemplar einer ausgefallenen Darstellung einer Online-Bewerbung. Ein Bewerber überraschte die Personalabteilung, indem er seine Online-Bewerbung wie eine Produktseite des amerikanischen E-Commerce Versandhauses Amazon gestaltete.


Der Kreativität eines Bewerbers sind hier Grenzen gesetzt. Eine Kreativbewerbung birgt jedoch das permanente Risiko, dass der kreative Ansatz nicht positiv angenommen wird und sollte daher stets mit Bedacht verwendet werden.

Die Kurzbewerbung

Kurzbewerbungen sind die Visitenkarten unter den Bewerbungsarten. Sie bestehen lediglich aus einem knapp gehaltenen Anschreiben und einem tabellarischen Lebenslauf inklusive Bewerbungsfoto. Man könnte sagen, dass sie nahe mit einer Initiativbewerbung verwandt sind und darüber hinaus oft als solche benutzt werden. Sie gelten gewissermaßen als Teaser für die eigentliche Bewerbung und werden an Personalleiter versendet, um erstes Interesse zu wecken. Als Zusatz wird oft hinzugefügt, dass die weiteren Unterlagen auf Nachfrage eingereicht werden.


Kurzbewerbungen werden häufig per E-Mail verschickt und haben sich als anerkannte Bewerbungsart etabliert. Viele Firmen binden sie bereits mit in ihre Internetpräsenz ein und richten Kontaktformulare darauf aus, den nächsten Schritt in Richtung Zukunft der Bewerbungen zu wagen.