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Handschriftlicher Lebenslauf

Sie haben eine Stellenanzeige auf Ihrem Computer oder Smartphone geöffnet und stolpern über die Anforderung des Arbeitgebers: „Lassen Sie uns Ihren Lebenslauf bitte in handschriftlicher Form zukommen.“ Was soll das denn nun bedeuten? Warum verlangt ein Arbeitgeber heutzutage einen handschriftlichen Lebenslauf? Wie sieht so ein handschriftlicher Lebenslauf aus? Darf sowas überhaupt von einem Bewerber verlangt werden? Alle Antworten finden Sie hier.

Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin

Über die Autorin

Seit 2016 verstärke ich das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ und habe seitdem über 1.500 Bewerbungen für verschiedene Positionen, Arbeitsbereiche und Branchen erstellt. Neben entsprechenden Kenntnissen zu diversen Berufen verfüge ich über tiefgreifendes Know-how rund um Bewerbungsunterlagen. Mir liegt es sehr am Herzen, Menschen zum neuen Traumjob zu verhelfen, indem ich professionelle Unterlagen verfasse oder mein Wissen im Rahmen von Beiträgen wie diesem teile.

Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin

Was bedeutet „handschriftlicher“ Lebenslauf?

Bei einem handgeschriebenen bzw. handschriftlichen Lebenslauf handelt es sich um eine Variante des ausführlichen Lebenslaufs. Wenn nach einem solchen verlangt wird, erwartet der Empfänger Ihrer Bewerbung somit keinen klassischen tabellarischen Lebenslauf. Ihren Lebenslauf sollten Sie nicht mit dem Computer erstellen, sondern, wie der Name schon sagt, handschriftlich ausformulieren. Sie dürfen somit auch keine nach Handschrift aussehende Schriftart Ihres Textverarbeitungsprogramms verwenden.

Wer verlangt einen handschriftlichen Lebenslauf?

Ein handschriftlicher Lebenslauf wird heutzutage eher selten verlangt. Unter den Arbeitgebern, die den Lebenslauf zusammen mit einem Bewerbungsschreiben oder Motivationsschreiben nicht in tabellarischer, sondern in ausführlicher Form erhalten möchten, finden sich unter anderem kleinere mittelständische Unternehmen wieder, die eher auf der alteingesessenen und konservativen Seite des Arbeitgeberspektrums angesiedelt sind.


Aber auch von Behörden, beispielsweise im Justizsektor, und einigen großen Industriebetrieben wird mitunter ein handgeschriebener Lebenslauf explizit verlangt.


Stichwort Motivationsschreiben: Studenten und Young Professionals können bei Ihren Bewerbungen ebenfalls nach einer ausformulierten, handschriftlichen Fassung Ihres Curriculum Vitae gefragt werden. So kommt es vereinzelt vor, dass sie für eine Stipendienbewerbung oder gar für die Beantragung von BAföG einen handschriftlichen Lebenslauf einreichen müssen.


Ein tabellarischer Lebenslauf ist in den meisten Fällen der geltende Standard für Bewerbungsunterlagen. Den eigenen Lebenslauf ausformulieren und in einer handschriftlichen Version anfertigen – das ist ein nicht unbedeutender Mehraufwand für die Erstellung einer Bewerbungsmappe. Daher stellen sich viele Bewerber die Frage, ob eine derartige Forderung überhaupt berechtigt ist. Die kurze Antwort lautet „ja“. Bewerber dürfen um einen ausformulierten, handschriftlichen Lebenslauf gebeten werden.

Warum wird ein handschriftlicher Lebenslauf verlangt?

Wenn Sie nach einem handschriftlichen Lebenslauf gefragt werden, passiert dies nicht einfach deshalb, weil es generell möglich und erlaubt ist, Sie darum zu bitten. Wenn der Empfänger Ihrer Bewerbung Sie also quasi um eine handschriftliche Probe bittet, arbeitet dieser aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Schriftexperten (Grafologen) zusammen.


Ein Grafologe ist darauf spezialisiert, die Handschrift zu analysieren und daraus Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bewerbers zu ziehen, die Rede ist hier von einem grafologischen Gutachten. Allgemein sagt man beispielsweise, dass eine nach links geneigte Handschrift ein Zeichen von Selbstbezogenheit ist. Kein gutes Zeichen für einen Arbeitgeber, der sich eine harmonische Zusammenarbeit unter seinen Arbeitnehmern wünscht. Allerdings kommen Grafologen in der Regel erst in der letzten Runde des Auswahlprozesses zum Einsatz, also für die Spitzenkandidaten einer zu besetzenden Position.

Handschriftlichen Lebenslauf erstellen

Für die Erstellung eines handschriftlichen Lebenslaufs müssen wir zunächst noch einmal betonen, dass es nicht ausreicht, Ihren tabellarischen Lebenslauf in eine handschriftliche Version zu übertragen und Ihre Tätigkeiten wie in einem Arbeitszeugnis in Stichpunkten aufzuzählen. Wie bereits angedeutet handelt es sich um einen ausführlichen Lebenslauf. Dies bedeutet wiederum, dass Sie Ihren Lebenslauf in Aufsatzform wiedergeben müssen.

Tipps unserer Bewerbungsexperten:

  • Schreiben Sie Ihren ausformulierten Lebenslauf zuerst am Computer vor. Erst wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, schreiben Sie den Lebenslauf handschriftlich ab
  • Nehmen Sie sich Zeit! Schreiben Sie ruhig und konzentriert, ohne Ablenkung
  • Verwenden Sie ein unliniertes Blatt und hochwertiges Papier, kein Kopierpapier
  • Wenn Sie unliniertes Papier verwenden, legen Sie ein stark liniertes Blatt unter das Papier, auf dem Sie schreiben, damit Sie trotzdem in gerader Linie schreiben
  • Zum Schreiben Ihres handschriftlichen Lebenslaufs verwenden Sie einen Füllfederhalter und blaue Tinte – keinen Filzstift, Kugelschreiber oder Bleistift
  • Damit keine Handabdrücke entstehen und nichts verwischt, nehmen Sie zusätzlich eine Unterlage und Löschpapier zur Hand
  • Wenn Sie sich verschrieben haben, benutzen Sie kein Tipp-Ex oder ähnliche Korrekturmittel, sondern beginnen Ihren handschriftlichen Lebenslauf von vorn

Was ein ausformulierter Lebenslauf enthalten muss

Muster für ausformulierte Lebensläufe gibt es zu genüge im Internet, wobei wir an dieser Stelle von der Verwendung von Mustervorlagen explizit abraten möchten. Da es Ihr Lebenslauf bzw. Ihre Geschichte ist, muss der Inhalt entsprechend individuell sein.


Genau wie ein tabellarischer Lebenslauf muss auch die handschriftliche Fassung einer gewissen Struktur folgen. Ein tabellarischer Lebenslauf ist antichronologisch (mit der aktuellen Tätigkeit beginnend) aufgebaut. Im Gegensatz hierzu müssen Sie Ihren Werdegang beim ausführlichen Lebenslauf allerdings nicht antichronologisch, sondern chronologisch wiedergeben.


Zudem sollten Sie zusätzlich zu Ihren beruflichen Stationen auch kurz darlegen, wie sich Ihre Motivation für den jeweiligen Wechsel darstellte. Sie erzählen also einen Teil Ihrer bisherigen Lebensgeschichte, in der Reihenfolge wie sie sich abgespielt hat.


Die folgenden Beispiele sollen nicht als Muster oder Vorlage dienen, sondern sind eher als Anregung zu verstehen.

Einleitung

Hier fassen Sie Ihre persönlichen Daten zusammen.


„Mein Name ist Max Muster. Ich wurde am 24.12.1980 in Beispielstadt geboren und wohne heute in der Musterstraße 12 in 12345 Beispielstadt. …“

Hauptteil

Eine nachvollziehbare und schlüssige Gliederung des Hauptteils Ihres ausformulierten Lebenslaufs ist enorm wichtig. Die thematischen Abschnitte (Schule, Ausbildung, Studium, Praktika, Berufserfahrung, Hobbys, Stärken und Schwächen, Erfolge, Auslandserfahrung, soziales Engagement) sollten Sie durch Absätze trennen, damit die gewählte Struktur Ihres handschriftlichen Lebenslaufs klar ersichtlich wird und der Personalentscheider leichter erkennt, welche Stationen Sie durchlaufen haben und welche Erfahrungen Sie dabei sammeln konnten.


„Im Jahr 1986 wurde ich eingeschult und habe die Schule im Jahr 1999 mit der Allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen (Notendurchschnitt 1,3). Meine Leistungskurse waren Deutsch und Physik.“


„Weil mich Maschinen schon immer begeistert haben, begann ich eine Berufsausbildung zum Industriemechaniker bei der Supermaschinen GmbH, die ich nach 2,5 Jahren erfolgreich beendete. Im Anschluss daran habe ich noch ein Jahr in meinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet. Meine wesentlichen Aufgaben waren …“


„Nach einem Jahr der Berufspraxis habe ich mich im Jahr 2004 dazu entschlossen, ein ingenieurwissenschaftliches Studium aufzunehmen, da ich …“


„Während meines Studiums habe ich verschiedene Praktika absolviert …“

Schluss

Zum Schluss legen Sie dar, bei welchem Arbeitgeber Sie zukünftig arbeiten möchten und warum.


„Aktuell suche ich nach einer neuen beruflichen Hausforderung im Bereich Maschinenbau, da ich …“


Der handgeschriebene Lebenslauf endet – genauso wie ein mit dem Computer erstellter, tabellarischer Lebenslauf – mit der Ortsangabe und dem aktuellen Datum sowie Ihrer Unterschrift.

Sie benötigen Hilfe bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs?

Unser mehrfach ausgezeichneter Online-Bewerbungsservice ist auf die individuelle und professionelle Erstellung von Bewerbungsunterlagen spezialisiert. Dazu zählt ebenfalls das Erstellen von Texten für einen ausformulierten Lebenslauf. Da hier allerdings Ihre Persönlichkeit mit der Handschrift einhergeht, müssen Sie den von unseren Bewerbungsexperten erstellen Text für Ihre Bewerbung dann noch handschriftlich abschreiben.

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